Selbstführung
Diese fordern und fördern den Aufbau von Kompetenzen wie Selbstorganisation, Eigenmotivation und Stressmanagement, die alle zu einer übergeordneten Meta-Kompetenz beisteuern: Die Fähigkeit, sich selbst zu führen, unabhängig von äußeren Bedingungen und vorgegebenen Strukturen – sowohl im beruflichen Kontext als auch darüber hinaus.
Voraussetzung erfolgreicher Selbstführung
Selbstführung ermöglicht es, das eigene Handeln so auf die eigenen Lebens- und Arbeitsziele auszurichten, dass Wohlbefinden und Erfolg, beruflich wie auch privat, erlebt und gelebt werden können. Doch was braucht es dazu?
Während Selbstführung in der Vergangenheit oft mit Produktivität und Zeitmanagement gleichgesetzt wurde, zeigt sich heute, dass der alleinige Versuch das alltägliche Verhalten zu optimieren, nicht ausreicht. Um sich selbst führen zu können in den unterschiedlichen Lebenslagen und -situationen, bedarf es einer differenzierteren, einer ganzheitlichen Betrachtung des Selbst.
Die vier Säulen der Selbstführung
So komplex und mehrdeutig die Umgebung, so vielschichtig ist auch der Mensch, der sich darin bewegt.
Um die eigene Selbstführungskompetenz gezielt weiterzuentwickeln, ist es essentiell, sich die unterschiedlichen Ebenen bewusst zu machen und Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen.
Das Modell der vier Säulen unterscheidet vor diesem Hintergrund zwischen den Ebenen Gedanken, Emotionen, Verhalten und Vitalität.
Gedanken
Da unsere Gedanken eine entscheidende Rolle dabei spielen, wie wir die Welt erleben und darin navigieren, ist die Fähigkeit, die eigenen Gedanken bewusst wahrzunehmen und zu steuern, von immenser Bedeutung für erfolgreiche Selbstführung.
Neben konstruktiven und lösungsorientierten Denkmustern beschreibt die mentale Selbstführung auch das bewusst machen und verändern limitierender Glaubenssätze, die sich negativ auf das eigene Verhalten auswirken können. Außerdem vereinfacht Klarheit über persönliche Werte, Antreiber und Ziele, eigenverantwortlich zu entscheiden und zu handeln.
Emotionen
In der Vergangenheit oft vernachlässigt und heute aus der Personal- und Führungskräfteentwicklung nicht mehr wegzudenken, sind Themen der emotionalen Intelligenz.
Neurowissenschaftliche Studien belegen, was wir selbst auch an uns beobachten, dass Emotionen die Handlungen und Entscheidungen jedes Einzelnen maßgeblich beeinflussen.
Indem wir emotionale Selbstführung stärken, lernen wir, wie wir mit Empathie, aber auch Distanzierung und Impulskontrolle, bewusst und überlegt reagieren können.
Die Fähigkeit Emotionen zu nutzen und diese zu beeinflussen, ermöglicht es uns außerdem, gezielt Eigenmotivation und damit Disziplin und Resilienz aufzubauen.
Verhalten
Verhalten
Während es sinnvoll sein kann bei den eigenen Gedanken und Emotionen anzusetzen, um das eigene Handeln in die gewünschte Bahn zu lenken, besteht natürlich auch die Möglichkeit ganz konkret das alltägliche Tun zu reflektieren und gezielt zu optimieren, um den eigenen Zielen näher zu kommen.
Angefangen bei strukturierter Planung, gutem Zeitmanagement und klarer Kommunikation eigener Grenzen und Erwartungen, zielt die verhaltensorientierte Selbstführung vor allem auf eins ab: Die richtigen (und wichtigen) Dinge zu tun.
Ansatz ist hier der gezielte Aufbau hilfreicher Routinen sowie das Durchbrechen unerwünschter Gewohnheiten und Verhaltensmuster.
Vitalität
„Ein gesunder Geist wohnt in einem gesunden Körper“ sagt ein bekanntes Sprichwort und beschreibt damit sehr gut die Wechselwirkungen und Abhängigkeiten, die die einzelnen Säulen untereinander haben.
Die körperliche Ebene nimmt dabei eine besondere Rolle ein. Sie ist die Grundvoraussetzung, die jede weitere Form der Selbstführung ermöglicht. Das Ziel ist, die eigene Vitalität und Energie zu erhöhen und langfristig aufrecht zu erhalten.
Neben den klassischen Stressmanagement Themen wie Ernährung, Schlaf und Bewegung, können hier sehr individuelle Ansätze eine große Wirkung zeigen.
Beispiele sind die eigene Umgebung zu gestalten oder gezielt Aktivitäten mehr Raum zu geben, die einen positiven Einfluss auf die eigene Energie haben.
Wahrnehmen, Reflektieren und
Verantwortung übernehmen
Für die körperliche, aber auch die mentale, emotionale und verhaltensorientierte Selbstführung ist es wesentlich, den eigenen Ist-Zustand kontinuierlich wahrzunehmen – und das ist trainierbar!
Einmal wahrgenommen sind regelmäßige Reflexion und Auseinandersetzung die Vorbereitung für Veränderungen und die bewusste Verantwortungsübernahme.
Selbstführung stärken bedeutet
Kultur in Unternehmen verändern
Selbstführungskultur bedeutet, dass die Mitarbeitenden mehr Eigenverantwortung übernehmen, selbstbestimmt handeln und Initiative ergreifen, um die Unternehmensziele zu erreichen.
Eine starke Selbstführungskultur kann die Motivation, die Kreativität und die Produktivität der Mitarbeitenden steigern sowie die Bindung und die Zufriedenheit erhöhen.
Auf organisationaler Ebene muss das Unternehmen die Rahmenbedingungen schaffen, die es den Mitarbeitenden ermöglichen, Selbstführungskompetenzen zu entwickeln und umzusetzen.
Dazu gehören klare Unternehmensziele und -werte, transparente Kommunikation, eine offene Fehlerkultur, flexible Arbeitsstrukturen, Möglichkeiten zur Weiterentwicklung und eine Führungskultur, die Eigenverantwortung und Selbstbestimmung fördert. Weiterhin ist es wichtig, Ressourcen und Unterstützung bereitzustellen, damit die Mitarbeitenden ihre Fähigkeiten zur Selbstführung kontinuierlich ausbauen können.
Fünf Wege, um eine
starke Selbstführungskultur
im Unternehmen zu fördern
- Klarheit schaffen: Klare Vision und Werte, damit sich die Mitarbeitenden mit dem Unternehmen identifizieren können.
- Ziele setzen: Klare Ziele und Erwartungen, um den Mitarbeitenden Orientierung und Feedback zu geben.
- Unterstützung bieten: Sicher stellen, dass die Mitarbeitenden über die benötigten Ressourcen verfügen und sich auf die Unterstützung ihrer Kolleg:innen und Führungskräfte verlassen können.
- Freiräume schaffen: Mitarbeitenden Flexibilität in ihrer Arbeitsweise, -ort und -zeit gewährleisten, um ihre Eigeninitiative und Kreativität zu fördern.
- Feedback und Anerkennung: Mitarbeitenden regelmäßiges Feedback und Anerkennung für ihre Leistungen geben, um Vertrauen, Motivation und Loyalität zu stärken.
Capability Building:
wie können wir Sie begleiten?
Mit Capability Building stärken wir Selbstführung und bewusste Verantwortungsübernahmen für alle, individuell und auf organisationaler Ebene.
Wir begleiten Sie in unseren Learning Journeys und Inhouse Schulungen.
Learning Journeys: In unseren individuellen Lernreisen arbeiten Teilnehmende an ihrer individuellen Selbstführung oder gezielt an einzelnen Säulen der Selbstführung.
Die vier Säulen der Selbstführung
Führen mit Emotionaler Intelligenz
DHIT®: Resilienz und Selbstführung stärken
DHIT®: Selbstmanagement in Projekten
Arbeitstechniken und Selbstmanagement in Projekten
Entwicklungsprogramme: Unsere Programme sind Lernreisen für unterschiedliche Zielgruppen (Talente, neue und erfahrene Führungskräfte, Expert:innen, Projektleiter:innen). Selbstführung und das Auseinandersetzen mit der eigenen Person ist der Ausgangspunkt der Learning Journey, um in das Capability Building für die neue Rolle zu gehen.
KI-gestützte Selbstcoachings: Innovative, chatbasierte AI-Coaches, die auf dem Ansatz des systemischen Coachings basieren, erleichtern ergebnisorientierte Selbstreflexion, führen zu mehr Klarheit und unterstützen damit die eigene Selbstführungskompetenz direkt im Alltag.
Mit Zuversicht und Veränderungsstärke durch den Wandel
Autorin
Tabea Schneider ist Trainerin und Beraterin im Geschäftsfeld Collaboration mit dem Schwerpunkt Selbstführung und Selbstmanagement, sowie Kommunikation und Teamentwicklung.
Als Wirtschaftspsychologin und passionierte Autodidaktin ist es ihr ein Herzensthema Selbstwirksamkeit und Selbstverantwortung nicht nur für sich selbst, sondern auch für andere erlebbar zu machen.
Autorin
Tabea Schneider ist Trainerin und Beraterin im Geschäftsfeld Collaboration mit dem Schwerpunkt Selbstführung und Selbstmanagement, sowie Kommunikation und Teamentwicklung.
Als Wirtschaftspsychologin und passionierte Autodidaktin ist es ihr ein Herzensthema Selbstwirksamkeit und Selbstverantwortung nicht nur für sich selbst, sondern auch für andere erlebbar zu machen.
Ihre Ansprechpersonen
Sie möchten erfahren, wie Sie Selbstführung in die Learning Journeys ihrer Entwicklungsprogramme integrieren können? Sie möchten den AI-Coach zum Selbstcoaching kennenlernen?
Sprechen Sie uns an!
Tanja Tralau-Vieillemard
Head of Business Field Collaboration & Digital Learning
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Fragen und Antworten zu Selbstführung
Gute Selbstführung lernen bedeutet reflektiert zu handeln.
Ermöglicht wird dies durch die eigene kontinuierliche Selbstbeobachtung und Selbstreflexion. Dabei geht die achtsame Beobachtung des eigenen Verhaltens (außen) Hand in Hand mit der Auseinandersetzung mit den zugrundeliegenden Denkmustern (innen), die das Verhalten beeinflussen.
Die kontinuierliche Entwicklung und Stärkung der eigenen Selbstführungskompetenz bringt viele Vorteile mit sich. Eine differenziertere Selbstwahrnehmung ermöglicht es, auch mental und emotional herausfordernde Situationen souverän zu meistern, ohne dass inneres Wohlbefinden und Zufriedenheit darunter leiden.
Die Bewältigungskompetenz steigt, sodass eigene Ziele trotz unerwarteter Hindernisse oder Krisen langfristig erreicht und übertroffen werden. Das Vertrauen in sich und die eigene Haltung wächst, die innere Ruhe wird gestärkt.
Klassisches Selbstmanagement konzentriert sich auf die Steigerung der Effektivität und Effizienz des alltäglichen Verhaltens. Selbstführung bezieht auch „innere“ Aspekte ein.
Die Stärkung eines bewussten Umgangs mit den eigenen Emotionen und Gedanken lenkt den Blick nicht nur auf die eigene Leistungsfähigkeit, sondern auch auf die eigene Zufriedenheit.
Die Abkürzung VUCA steht für volatile (volatil), uncertain (unsicher), complex (komplex) und ambiguous (mehrdeutig) und beschreibt die Herausforderung, bei stetigen, disruptiven Veränderungen in Technologie und Kultur, gute Entscheidungen zu treffen.
Seit 2020 wird das Rahmenmodell BANI des Zukunftsforschers Jamais Cascio diskutiert. Das Akronym steht für brittle (brüchig), anxious (besorgt), non-linear (nicht-linear) und incomprehensible (unverständlich) und beschreibt das noch komplexere Umfeld mit seinen kaum zu überblickenden Rahmenbedingungen.
Mehr dazu im separaten Blogartikel BANI statt VUCA von Sandra Schumacher.
Gute Selbstführung lernen bedeutet reflektiert zu handeln.
Ermöglicht wird dies durch die eigene kontinuierliche Selbstbeobachtung und Selbstreflexion. Dabei geht die achtsame Beobachtung des eigenen Verhaltens (außen) Hand in Hand mit der Auseinandersetzung mit den zugrundeliegenden Denkmustern (innen), die das Verhalten beeinflussen.
Die kontinuierliche Entwicklung und Stärkung der eigenen Selbstführungskompetenz bringt viele Vorteile mit sich. Eine differenziertere Selbstwahrnehmung ermöglicht es, auch mental und emotional herausfordernde Situationen souverän zu meistern, ohne dass inneres Wohlbefinden und Zufriedenheit darunter leiden.
Die Bewältigungskompetenz steigt, sodass eigene Ziele trotz unerwarteter Hindernisse oder Krisen langfristig erreicht und übertroffen werden. Das Vertrauen in sich und die eigene Haltung wächst, die innere Ruhe wird gestärkt.
Klassisches Selbstmanagement konzentriert sich auf die Steigerung der Effektivität und Effizienz des alltäglichen Verhaltens. Selbstführung bezieht auch „innere“ Aspekte ein.
Die Stärkung eines bewussten Umgangs mit den eigenen Emotionen und Gedanken lenkt den Blick nicht nur auf die eigene Leistungsfähigkeit, sondern auch auf die eigene Zufriedenheit.
Die Abkürzung VUCA steht für volatile (volatil), uncertain (unsicher), complex (komplex) und ambiguous (mehrdeutig) und beschreibt die Herausforderung, bei stetigen, disruptiven Veränderungen in Technologie und Kultur, gute Entscheidungen zu treffen.
Seit 2020 wird das Rahmenmodell BANI des Zukunftsforschers Jamais Cascio diskutiert. Das Akronym steht für brittle (brüchig), anxious (besorgt), non-linear (nicht-linear) und incomprehensible (unverständlich) und beschreibt das noch komplexere Umfeld mit seinen kaum zu überblickenden Rahmenbedingungen.
Mehr dazu im separaten Blogartikel BANI statt VUCA von Sandra Schumacher.